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"das kulturdenkmal in goennersdorf - der beuenhof - einst eine burgaehnliche anlage."

Der Beunehof - eine Glocke rief zur Versammlung

Ein Kulturdenkmal. Aufwendig restauriert und gepflegt von seinem Eigentümer, dem Kunsthandwerker Alfred Litz.

 
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Alfred Litz

Alfred Litz
 
 

 

Wenn Mauern erzählen könnten, dann würde ein schmuckes Fachwerkhaus in Gönnersdorf einiges zu sagen haben. Die Rede ist vom "Beunehof", dem einstigen Mittelpunkt der fränkischen Siedlung Gönnersdorf.

Neuwied-Feldkirchen, Ortsteil Gönnersdorf: An der Straßenkreuzung Feldkircher Straße/An der Linde/Hüllenberger Straße in Gönnersdorf, fällt dem Spaziergänger - sowie auch Rheinsteig Touristen - ein schmuckes Fachwerkhäuschen auf. Es ist im Volksmund auch unter dem Namen "Beunehof" bekannt. Beune oder Bunt bedeutet eingezäuntes (Privat)Grundstück oder -land.

  • Beunehof 7. August 2010: Strassenansicht
  • Beunehof 7. August 2010: Strassenansicht
  • Beunehof 7. August 2010: MGV Germania Gönnersdorf
  • Beunehof 7. August 2010: Seitenansicht Garten
  • Beunehof 7. August 2010: Beunehof Garten
  • Beunehof 7. August 2010: Beunehof Garten
  • Beunehof 7. August 2010: Fritz Litz und Melinda Walther
  • Beunehof 7. August 2010: Beunehof Garten
  • Beunehof 7. August 2010: Beunehof Skulptur an der Strassenseite
  • Beunehof 7. August 2010: Fenster zur Strassenseite
  • Beunehof 7. August 2010: Strassenseite
  • Beunehof 7. August 2010: Strassenseite
  • Beunehof 7. August 2010: Seitenfront zum Beunehof Garten
  • Beunehof 7. August 2010: Nachbars-Katze zu Besuch
  • Beunehof 7. August 2010: Strassenansicht
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Dieser Hof, der sich ursprünglich weiter ausdehnte, umfasste früher neben den Gebäuden auch noch Weingärten, Äcker, Wiesen und Wald. Er bildete gewissermaßen den Kern der fränkischen Siedlung "Gönnersdorf". Sein Name, der sich im Laufe der Geschichte mehrmals änderte, erscheint erstmals in einer Urkunde des ausgehenden 12. Jahrhunderts: dabei wird als Zeuge eines Landtauschs ein gewisser Cunrad de Gundestorp erwähnt. Die auf dem "Beunehof" ansässigen Leute sind als Zehntbauern oder Hörige tätig - das Wirtschaftssystem jener Zeit unterlag dem Großgrundbesitz, Herrschaftsform war die Grundherrschaft.

Eigentümer des Hofes waren zunächst die Hammersteiner Burggrafen. Nach deren Aussterben gelangte das gesamte Anwesen erst in kurtrierischen und später in wiedischen Besitz. Im 17. Jahrhundert rückt der Begriff "Dorf" allmählich in den Vordergrund, das Wort "Hof" wird nur noch selten erwähnt.

Heute sind von der einstigen burgähnlichen Anlage des "Beunehofs" nur noch spärliche Reste erhalten. Dazu gehört das an der Straße "An der Linde" beim Aufstieg nach Hüllenberg gelegene kleine Fachwerkhaus, mit versetztem Vorbau, dessen Grundmauern und Gewölbe ins 11./12. Jahrhundert zurückreichen. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Keller des Gebäudes als Luftschutzraum.

Neben diesem Haus befand sich bis zur Niederreißung im Jahre 1898 das Hauptgebäude der ehemaligen Hofanlage, das zuletzt als Gemeinde- und Backhaus genutzt wurde. Die darin befindliche Glocke (heute als Nachbildung am Giebel des auf der gegenüberliegenden Seite stehenden Hauses) rief bei außerordentlichen Ereignissen die Bevölkerung zur Versammlung unter einer großen, vor dem Gebäudekomplex stehenden Linde. Dieser Lindenbaum mußte leider am 3. Oktober 1952 gefällt werden.

Geblieben ist ein schmuckes, fachverziertes Wohnhaus, welches unter Denkmalschutz steht - und das zur Erinnerung an das frühere große Anwesen den Namen "Beunehof" trägt.

Hinweis: Der vorstehende Text wurde für diese Publikation von dem in Neuwied-Feldkirchen ansässigen Heimatforscher Friedel-Wulf Kupfer zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Photos: Erich Walther.